Wie schon befürchtet, bin ich das letzte Monat nicht dazugekommen auch nur an meinen Blog zu denken: Hausübungen ohne Ende und dann das lernen für die Prüfungen. Die sind jetzt zum Glück alle überstanden (auch endgültig, wie ich hoffe). Noten wissen wir noch keine, nur die praktische Prüfung ist schon benotet. Das Ergebnis davon war bei mir, wie schon befürchtet, nicht so berühmt, aber im Moment ist mir das wurscht, ich bin froh dass ich meinen Flug nicht umbuchen muss. Das wär nämlich der Fall gwesen, wenn ich nicht bestanden hätte. Also bin ich daweil einfach nur froh und werde mich später auf Ursacherforschung und so weiter begeben.
Das vergangene Monat war für alle recht anstrengend, zusätzlich dazu kam der Stress auf einmal alle Türen immer zusperren zu müssen:Mitte Dezember war nämlich das Jólahlaðborð. Das ist eine Art Weihnachtsfeier, wo traditionellerweise jeder Jahrgang ein lustiges Video vorbereitet. Auf diesem Video ist dann zu sehen wie man anderen Leuten (hauptsächlich aus anderen Jahrgängen) Streiche spielt und im besten Fall auch deren Reaktion. Die Möglichkeiten sind schier unerschöpflich: Der direkte Zugang besteht meist darin zu nachtschlafender Zeit bei anderen Leuten ins Appartment zu stürmen und einen Wasserkübel samt Mehlpackerl oder ähnlichem über dem Schläfer auszuleeren. Oder während der Abwesenheit desjenigen das dazugehörige Appartment einfach auszuräumen und alle Möbel irgendwo anders hin zu tragen. Subtilere Herangehensweisen sind auch beliebt: Man kauft eine Rolle Heuballen-plastik und wickelt das Auto des Opfers damit ein. Oder gleich das ganze Appartment, nachdem man vorher heimlich alle Scheren, Messer, Rasierer und ähnliches daraus entfernt hat. Oder man setzt lebende Hühner im Schlafzimmer eines anderen aus (was ein bissi gemein ist, wenn derjenige Angst vor Hühnern hat). Oder man legt Pferdefüsse (die kann man im Schlachthof in Sauðárkrókur holen) auf den Frühstückstisch, das riecht dann so .. paradiesisch. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.
Alles in allem gute Gründe, die Haustür in diesen Wochen einfach NIE unversperrt zu lassen. Für Europäer mag das komisch klingen, aber hier sind tatsächlich alle Türen immer offen (am Land halt).
Wir (Jacob, Margaux und ich) hatten diesmal Glück und uns wurden keine Streiche gespielt. Andere aus unserem Jahrgang kamen nicht soooo gut dabei weg... aber uns Ausländern fällt halt auch das zusperren leichter.
Ausserdem kam dann der Schnee. Und zwar so richtig. Aussehen tut er ja ganz nett:
... aaaaaaaber wenn man dann weg will:
Also wir haben eine Stunde ausgegraben, nur um dann draufzukommen, dass Hedwig beleidigt ist, weil wir sie 2 Tage unter dem Schnee warten lassen haben. Schlussendlich haben wirs dann aber doch noch nach Reykjavík geschafft:
Morgen gehts dann endlich nach Österreich! Juchuuu!!


