Ich habe ja die ganze Zeit vom tollen atypischen Winterwetter hier geschwärmt, aber damit ist es jetzt vorbei. Seit Ende Februar ist es hier eigentlich recht kalt: es friert über Nacht und taut die Hälfte der Woche nicht mal untertags auf. Das wäre ja noch okay wenn sich die Minusgrade im einstelligen Bereich halten, aber morgens ist bei den ersten zwei oder drei Reittouren eher mit eingefrorenem Gesicht, Fingern und Zehen zu rechnen... eigentlich nicht sooo ungewöhnlich, aber man ist von dem milden Herbst und Winter halt so verwöhnt. Schnee gibts trotzdem keinen, zumindest nicht auf länger. Zum Glück sind die Tage jetzt schon recht lang und die Sonne gewinnt täglich an Kraft. Leider zeigt sie sich nicht mehr so oft wie im Winter. Wenn es mal wärmer wird dann kommt immer Sturm. Um das Ganze etwas anschaulicher zu machen: hier die Aussicht der letzten Tage.. oder vielmehr das Fehlen derjenigen.
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| isländischer Frühling |
Wie immer um diese Jahreszeit wurden die Lämmer in den Schafen gezählt, und die Schafe nach der Anzahl ihrer Lämmer sortiert. Der neue Schafstall erweist sich als ungemein praktisch und deswegen hat das Ganze nicht viel länger gedauert als in den Jahren davor, obwohl sich die Anzahl der Schafe verdoppelt hat! Sehr angenehm, ich hatte damit gerechnet bis Mitternacht beschäftigt zu sein, aber wir konnten schon um halb 10 Abend essen gehen.
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| Schafselfie |
Hin und wieder ist es auch schön, und alle inklusive der Pferde geniessen das sehr. Kraftur war letzte Woche leider krank. Er war die ganze Zeit müde und hat ein bisschen gehustet. Selbstverständlich hat er sofort freibekommen und ist schon wieder auf dem Wege der Besserung.
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| in der Sonne chillen |
Rós geht es gut und wir haben am Freitag abend an einem Turnier teilgenommen. Das lief besser als erwartet, Rosielein hat gleich zwei 2. Plätze gemacht! Einmal im Viergang und einen im T7.
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| Rosie und ihre Medaillen |
Viergang heisst in diesem Fall: eine Runde langsamer Tölt, eine Runde Trab, eine Runde Galopp, eine halbe Runde Schritt und eine Runde Tölt in dem Tempo in dem das Pferd am besten ist. Jeder Teilnehmer reitet dieses Programm (am Freitag durfte man sogar die Reihenfolge der Gangarten selbst wählen) und der/die Richter geben Noten. Die fünf besten Reiter kommen ins Finale und treten dort alle auf einmal an, so dass man die Pferde im direkten Vergleich sieht. Nach jeder Gangart bekommt der jedes Pferd Noten und am Schluss wird zusammengerechnet und der Sieger ermittelt.
Der T7 ist ein einfacher Töltwettbewerb und läuft ähnlich ab wie der Viergang. Jeder Reiter zeigt zuerst eine Runde langsamen Tölt, wechselt die Richtung und reitet dann eine Runde Tölt in dem Tempo in dem das Pferd am besten ist. Man darf wählen in welcher Richtung man beginnt. Die besten fünf kommen wieder ins Finale etc.
Ich habe uns für beide Bewerbe angemeldet und gehofft dass ich bei einem ins Finale komme. Nach den Vorrunden hat sich herausgestellt dass ich in beiden Bewerben im Finale bin, damit hab ich nicht gerechnet! Im T7 war ich von vornherein an 2. Stelle gereiht und wir haben den Platz gehalten. Im Viergang war ich 5. und nach dem Finale waren ich und Stina (Ólis Schwiegermutter) mit der gleichen Punktezahl an 2-3 Stelle. Der darauffolgende Münzwurf hat für mich entschieden.
Insgesamt sind wir mit einem Auto voller Medaillen nachhause gefahren: Sunna Margrét war 2. bei den unter 16jährigen, Salka Kristín 5. (es waren nur 5 Teilnehmer, deswegen war sie eher zornig, schliesslich war sie vor dem Finale noch 3.!!!) Ich habe wie gesagt zwei 2. Plätze in der Hobbyklasse und Óli hat den Viergang in seiner Klasse gewonnen. Zusammen mit dem dritten Platz von Stina in der Hobbyklasse war das keine schlechte Ausbeute für Team Sveinsstaðir, würde ich sagen. Ich hab ja irgendwie gehofft dass jemand Fotos macht, aber bisher sind noch keine aufgetaucht. Deswegen hab ich Rós die Medaillen umgehängt und davon ein Foto gemacht. Sie hat die ja eigentlich mehr verdient als ich, aber ich glaub es is ihr wurscht...
liebe Grüsse in die Heimat!