Sonntag, 31. August 2014

Ausbruch der Bárðarbunga

Aus aktuellem Anlass meld ich mich gleich nocheinmal dieses Wochenende: der Vulkan Bárðarbunga ist endlich ausgebrochen. Allerdings ist es nur ein vergleichsweise kleiner Ausbruch (bisher jedenfalls). Laut den Nachrichten besteht keine Gefahr für den Flugverkehr oder irgendwelche Menschen. Trotzdem ist das Gebiet grossräumig abgesperrt worden, man weiss ja nie.
Hier in Hólar bekommen wir davon nichts mit, ausser in den Nachrichten. Ich denke mal das wird auch so bleiben. Diese Fotos wollte ich euch aber nicht vorenthalten, toll anzuschauen!

Samstag, 30. August 2014

erste Uniwoche

So, die erste Uniwoche wäre mal überstanden. Der Stundenplan ist recht gut gefüllt mit Fächern wie Biochemie, Pferdenverhalten, Wissenschaftliche Arbeitsmethoden und Reitstunden. Nach der Hälfte des Semesters wird geprüft und dann gibts neue Fächer. Wenn ich mir das so anschaue, wird das recht anstrengend: die Noten setzen sich zusammen aus Mitarbeit, verschiedenen grösseren Haus- und Gruppenarbeiten, sowie Teil- und Abschlussprüfungen. Ausserdem sind wir noch zur Stallarbeit eingeteilt, aber das nur wochenweise, wenn ich das richtig verstanden habe. Aber genug zu tun ist auf jeden Fall. Habe mir als erstes gleich mal ein paar Bücher bestellt, ich hoffe die kommen bald. Glücklicherweise sind die alle auf Englisch, da brauch ich dann wenigstens nicht stundenlang zum Lesen.

Natürlich gibt es hier nicht nur Vorlesungen und Lernen, sondern auch Spass. Angefangen hat das ganze mit einer kleinen Party am Sonntag Abend. Finnbogi, mein Mitbewohner kannte da jemanden, der kannte wen, der machte Party. In Anbetracht der Tatsache dass am nächsten Tag der erste Schultag war, war das Ganze eher zahm und alle gingen um Mitternacht nach Hause.
Dienstags hatten dann unsere Lehrer die Idee einen kleinen Bierabend zu veranstalten, damit wir Schüler uns untereinander besser kennenlernen. Sie haben sogar die Verantwortliche für das Restaurant dazu überredet, den Bierpreis zu senken. Selbstverständlich ging es da schon etwas feuchtfröhlicher zu und die anschliessende Party (wieder in der gleichen Wohnung) endete erst nach mehr Bier und zwei Stunden Gesang mit Gitarrenbegleitung in den frühen Morgenstunden. Am nächsten Morgen durften Margaux und ich feststellen, dass Finnbogi einen wirklich gesegneten Schlaf hat: sein Wecker hat zwar uns beide (in den Nebenzimmern) aufgeweckt, ihn selbst aber völlig kalt gelassen! Nachdem er auch so nicht wachzukriegen war, sind wir eben ohne ihn zur Vorlesung. Wir haben ihn beneidet, so spannend war die nämlich nicht.

Den Vogel abgeschossen haben allerdings die Schüler der höheren Jahrgänge. Selbige sind anscheinend sehr um unser Wohl besorgt und glauben, dass wir uns selbst nicht genug amüsieren können. Darum gab es einen Abend für Neuanfänger, wo alle hinmussten (besonders alle Pferdeleute, da wurde dreimal nachgefragt ob jemand fehlt) mit der Anweisung nichts anzuziehen, was nicht auch dreckig und/oder nass werden darf. Klingt schon mal vielversprechend, oder?
Erstmal wurden wir alle zusammen in einen grossen Pferdetransporter gesteckt und ein bisschen durch die Gegend gefahren. Als wir dann endlich aussteigen durften, bekamen wir erst mal das Gesicht mit unterschiedlichen Farben vollgeschmiert (man muss ja die verschiedenen Teams irgendwie auseinanderkennen). Ich will jetzt nicht allzusehr ins Detail gehen, aber das ganze lief auf einen Stationenlauf hinaus. Aber erstmal gabs ein Bier und einen Shot. Dann Laufen, durch Rohre kriechen, Liegestütze machen, weiterlaufen, Sackhüpfen, durch den Fluss und dazwischen immer Bier, Bier, Bier und Wodka. Das alles auf Zeit, versteht sich! Ich kann kein Bier mehr sehen. Dazu noch die körperliche Anstrengung.... da haben fast alle das Bier nochmal gesehen, mmmhm. Immerhin hat mein Team gewonnen (wär noch schöner, wenn nicht!). Schliesslich waren wir dann alle wieder verschwitzt, verdreckt, gefärbt, klatschnass und betrunken im Pferdeanhänger und es ging zurück. Nett, wie sie sind, hat uns dann der Jahrgang über uns noch eine Abkühlung verschafft und uns beim Aussteigen mit dem Wasserschlauch vollgespritzt, während andere mehrere Kilo Mehl über uns ausgekippt haben.

so sieht das dann aus
Aber wir haben uns gerächt, ein Mädchen aus meinem Jahrgang ist kurzerhand auf den Burschen mit dem Wasserschlauch zugerannt und hat ihm diesen in Nullkommanix abgenommen um ihn von oben bis untern nasszumachen! Die anderen haben ihn einhellig im Stich gelassen und sind gerannt wie die Hasen. Leider hat eine von denen richtig schnell geschalten und das Wasser abgedreht. Aber immerhin!
Nachdem alle geduscht hatten, gabs natürlich (zur Abwechslung) mal wieder Party. Hat auch recht lang gedauert und ich war richtig froh dass ich erst um 10 zur Reitstunde eingeteilt war.

Das war übrigens dann nämlich die erste richtige Reitstunde. Endlich wieder am Pferd! Das ist mir schon abgegangen. Mein Pferd hiess Rammi und war total lieb und gut. Ein bisschen herumgeeiert sind wir am Anfang, er hält nicht gut gerade (oder auch gebogene) Linien, aber er hat alles brav gemacht und wir wurden sogar ausdrücklich gelobt von der Lehrerin. Hab mich sehr gefreut, das ist ja nicht selbstverständlich. Gestern hat Lilli (die hat die Schule schon fertig) mir dann erzählt, dass dieses Pferd eigentlich "ein kleines Rabenaas" ist. Zum Glück war brav! Bin schon gespannt auf das nächste Pferd..

Rammi und ich
So, das wars jetzt erst mal, ich werde jetzt noch ein bisschen lernen und dann... wer errät es? Genau, da gibts dann eine Party...
Ich werd langsam zu alt für sowas.

liebe Grüsse

Montag, 25. August 2014

erster Schultag

Zur Feier des Tages gibt es gleich noch einen Post, denn wer weiss, wann ich wieder dazu kommen werde. Heute war es dann soweit: der erste Unitag!
Die ersten Tage sind als Orientierungstage gedacht, wo allen Neuanfängern (aller Studienrichtungen) erst mal alles gezeigt wird: Die Umgebung, den Stall, die restlichen Gebäude, die Kirche und das Bischofshaus. Das Titelbild im Blog zeigt den Blick ins Hjaltadalur hinein.
Ausserdem hatten wir bereits eine kleine Lehrveranstaltung über Lernen im Allgemeinen: die verschiedenen Lerntypen (inklusive Einstufungstest dazu), Arbeitsmethoden sowie Zeitmanagement. Für mich war nichts Neues dabei, aber es war interessant, die ganze Sache auf isländisch zu hören. Wo wir gerade beim Thema sind: irgendwie bin ich gerade beinahe froh, dass ich die Aufnahmsprüfung letztes Jahr nicht bestanden habe, ich täte mir bestimmt viel schwerer mit der Sprache. Jetzt verstehe ich soweit genug, dass ich nebenbei noch Wörter rausschreiben und nachschlagen kann, die ich nicht kenne.
Dann haben noch verschiedene andere Leute gesprochen, die Rektorin (die trug übrigens rote Converse :D und hat uns auch noch persönlich den ganzen Tag herumgeführt!), und die Vertreter der verschiedenen Studienrichtungen, die Studierendenvertretung etc. Alles in allem wurden wir gewarnt, dass das Studium viel Arbeit sein wird, wir am besten gleich mitlernen sollen und was für eine Ehre es doch ist, hier sein zu dürfen. Soweit alles wie in Österreich, nur eben auf isländisch.

Ich wohne übrigens in einer 4er WG, aber wir sind (derweil) erst zu dritt. Meine Mitbewohner sind ein Isländer namens Finnbogi (20, auch Pferdewissenschaften) und eine Halbbelgierin/isländerin mit dem klingenden Namen Margaux Thórdís (18, Tourismus). Letztere hat ihr Leben lang in Belgien gewohnt, und spricht isländisch mit starkem Akzent. Meine Frage, wieso sie hier und nicht dort studiert, konnte sie nicht so recht beantworten. Aber sie will jetzt wohl erst mal ein Jahr hier machen und sehen wie es ihr gefällt.

Mein Zimmer ist nicht riesig, aber auch nicht klein, und ausgepackt habe ich sogar auch schon. Hier sind die vorher-nachher Bilder:

vorher....

nachher!
 Morgen gehts weiter mit der Benutzung der Bibliothek bzw. des Intranets und dessen Programmen hier. Das ist anscheinend wirklich wichtig, denn ohne das geht gar nichts behaupten alle Lehrer. Naja, ich bin zuversichtlich, so kompliziert wird das schon nicht sein. Hoffe ich jedenfalls.

Eine lustige Sache noch: bei der Besichtigung des Stalles waren schon einige Boxen mit Trainingspferden für die Schüler des 2. Jahres belegt, und ich habe tatsächlich zwei Stuten (Kvík und Gullsól) aus Torfunes dort angetroffen! Ob sich die beiden erinnert haben, weiss ich aber nicht.

Leider wieder nur ein kurzer Beitrag, aber ich bin recht müde. Den ganzen Tag isländisch zuhören zu müssen, geht enorm auf meine Konzentration... aber ich gewöhne mich wohl bald daran!

Bless bless!

Samstag, 23. August 2014

Schulanfang!

Ich blase hiermit mal die gefühlte Staubschicht von diesem Blog. Wie immer haben Mai und Sommer meine Schreibbereitschaft arg gebremst.. tja. Vielleicht schaff ichs ja im einsamen Hjaltadalur eher einen halbwegs regelmässigen Update-Rhythmus einzuhalten. Soll ja eher finster und kalt sein dort im Winter...

Noch ist hier jedenfalls Sommer: um diese Jahreszeit kommt man zwar in der Finsternis an (wenn man mit airberlin fliegt), aber am nächsten Morgen hat mich strahlender Sonnenschein begrüsst, der auch bis jetzt durchgehend angehalten hat. Der etwas kühle Wind ist beinahe angenehm. Ich habe das schöne Wetter und die Zeit genützt um (neben einem Grosseinkauf bei Lífland) in der Cafeteria am Perlan zu essen und die Aussicht zu geniessen. Die Tomatensuppe kann ich nur empfehlen, auch wenn sie etwas scharf ist.

Blick auf die Hallgrimskirkja von Perlan aus

Um allerdings nicht völlig zu vereinsamen und ein wenig unabhängig zu sein, habe ich mir einen (hoffentlich) fahrbaren Untersatz zugelegt. Nein, Scherz beiseite, natürlich fährt das Auto, ich habe es schon getestet. Sieht gut aus und war bisher ein typisches Reykjavík-Auto, sprich: pfleglich behandelt, wenig Kilometer und gut in Schuss.


???
Ich warte auf Namensvorschläge.
Leider ist er so dunkel, da sieht man den schwarzen Sticker mit dem töltenden Pferd, den mir eine Dame aus den USA im Sommer geschenkt hat, dann bestimmt nicht. Naja, vielleicht klebe ich ihn auf eine Scheibe oder so.

Ich bin gerade rechtzeitig für eine Reittour nach Sveinsstaðir gekommen, da bin ich dann auch gleich mitgeritten. Zwar nur ein Stück, aber besser als nix. Wirklich schön, mal wieder am eigenen Pferd. Ob er sich auch so drüber gefreut hat, weiss ich nicht... aber immerhin war er nicht beleidigt und hat sich ausnahmsweise sogar fotographieren lassen:

Kraftur und Rós
Zum Abschluss gibts noch eine kleine Überraschung, oder vielmehr 9 kleine Überraschungen:

Wer will mich?
Die Katze hat auch schon wieder geworfen, aber die Jungen hat noch niemand gefunden. Also, falls wer Tiere braucht, einfach zugreifen.

liebe Grüsse nach Österreich!