Donnerstag, 16. Oktober 2014

Prófvika

Zu Beginn einmal zwei Fotos von Hólar. Auf dem ersten zeigt sich der Herbst von seiner schönen Seite:

Die Kirche von Hólar und Blick Richtung Meer

Hier dagegen könnt ihr sehen, was passiert wenn kein Wind die Vulkangase aufs Meer hinaus weht. Kein Wunder dass man das merkt... bitte wieder das Titelbild des Blogs zum Vergleich heranziehen.

Blick ins Hjaltadalur

 Ich bemühe mich, meine Blogbeiträge halbwegs regelmässig zu halten, aber leider geht das nicht immer. Diesmal habe ich sogar einen durchaus wichtigen Grund für mein Versäumnis: die Uni. Die geht nämlich vor. Von Anfang Oktober bis heute war es nämlich recht stressig: bis 8. mussten wir 4 Hausübungen von unterschiedlichem Umfang einreichen (natürlich 3davon am selben Tag, was denn sonst). Damit ihr so eine Vorstellung davon bekommt, dass ich hier nicht nur auf meinem Hintern rumsitze und Pferde streichle: die Biochemie Hausübung war ein Aufsatz über Kohlenhydrate in der Pferdenahrung und deren Verdauung (1500-2000 Worte), die Hausübung für Equine Behaviour war ein kleines Forschungsprojekt (siehe früheren Blogpost) mitsamt Bericht (1500-2000 Worte) und für den Reitunterricht (ja, auch der ist hin und wieder eine Vorlesung) mussten wir eine Hausübung abgeben, in der wir unseren Sitz beschreiben: Stärken und Schwächen, sowie Übungen am Pferd und am Boden um letztere zu verbessern (1500 Worte). Die vierte Hausübung war eher formal, wir haben hier so ein Fach namens Wissenschaftliche Arbeitsmethoden und dafür mussten wir ein Quellenverzeichnis nach den isländischen Regeln (ja, die sind ein bissi komplizierter..) erstellen.
Für die ersten beiden habe ich recht hohe Noten bekommen, von den anderen beiden weiss ich noch nichts. Dabei würd mich besonders interessieren wie dieser Sitz-Aufsatz angekommen ist, denn die Reitlehrerin macht einen recht strengen Eindruck. Naja, man wird sehen.

Am selben Tag (8.10.) war dann gleich auch die erste (praktische) Pferdeprüfung: der Hringteymingapróf. Das heisst soviel wie Longierprüfung. Dabei hatten wir 25 Minuten Zeit ein Pferd an der Longe bestimmte Dinge zeigen zu lassen (die Reihenfolge war frei wählbar): Schritt und Trab auf gebogenen und geraden Linien, Handwechsel (=Richtungsänderung), Stehenbleiben und Galopp. Eine bekannte Reiterin, die hier auch unterrichtet (aber eher die höheren Jahrgänge), hat uns bewertet und "unsere" Reitlehrerinnen sind auch dabeigesessen und haben uns gesagt, wann welcher Prüfungsabschnitt beginnt bzw. endet: 5 Minuten waren zum Aufwärmen, 15 um alles Geforderte zu zeigen und 5 um das Pferd entspannen zu lassen.
Bewertet wurde unsere Körpersprache und der Einsatz der richtigen Kommandos, unser Kontakt zum Pferd und die Körperhaltung und Form des Pferdes unter unserer Arbeit. 
Das klingt zwar jetzt nicht nach so viel, aber man muss schon wissen was man tut. Ausserdem war es natürlich die erste Prüfung und alle waren recht nervös. Wie gut, dass die Schulpferde das alles schon zum hundersten Mal machen und einem so manches verzeihen. Irgendwie hab ichs sogar geschafft, mir während der halben Stunde NICHT die Lunge aus dem Leib zu husten.
Schlimmer war allerdings fast das Warten auf die Note: am Tag darauf wurden wir gebeten einzeln zu den Lehrerinnen zu kommen und unsere Note abzuholen. Dass ein Mädchen dann schon fast weinend wieder rauskam, hat natürlich nicht zur Entspannung der Wartenden beigetragen. Zum Glück haben es aber alle geschafft und ich bin mit meiner Note recht zufrieden, auch wenn sie nicht so gut ist wie die schriftlichen... aber damit hatte ich gerechnet. Einige haben gemault, was das für ein Aufwand ist da extra hinzugehen, und ob man die Note nicht per mail haben könnte, aber ich finde das ganz gut: so bekommt man nämlich noch einiges an persönlichem Feedback dazu.

Diese Woche hatten wir dann 2 Vorlesungsprüfungen: Biochemie und Equine Behaviour. Beides haben ich soeben überstanden und der Biochemie Lehrer hat sogar schon alles korrigiert und die Endnoten ausgerechnet: mit 9,5 von 10 bin ich recht zufrieden. Leider hatte ich aufgrund meiner Krankheit nicht soviel Zeit für die andere Prüfung, mal sehen wie das gelaufen ist. Pferdeverhalten ist ja zum Glück so ein Thema wo man sich einiges aus den Fingern saugen kann. In spätestens 2 Wochen sollte ich das Ergebnis wissen.

Jetzt stehen aber erst mal 5 freie Tage an, die ich grossteils in Sveinsstaðir verbringen werde. Óli meinte es wären die Lämmer zu wiegen und so ... juhu, Schafe. Ansonsten werde ich putzen, waschen und lernen, denk ich. Und am Mittwoch geht die Schule dann eh schon wieder weiter, dann habe ich noch zusätzlich Stalldienst...

bless bless!

4 Kommentare:

  1. Cool, also ein bisschen "Heimurlaub", wo Du Dich vom Pferdestreicheln erholen kannst :)

    Übrigens, meine Idee für Deinen Autonamen war angelehnt an Krafturs Namen - und zwar irgendetwas basierend auf "Geschwindigkeit" statt "Kraft", also vielleicht Flýtir oder Hraði oder vielleicht sogar Hámarkshraði! Auch für nicht-isländische Zungen aussprechbar :)

    LG, Joh

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    1. alles gute Ideen! aber ich fürchte mein Auto könnte es mir krumm nehmen... schliesslich ist es nicht das Schnellste ;) ... Kraftur beschleunigt deutlich schneller! :D

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  2. Na das klingt echt nicht nach faul herumtanzen was du da alles zu tun hattest. Dagegen hab ich ja Ferien hier... Aber freut mich, dass du ein bißchen Urlaub machen konntest - und hoffentlich viel zum Kraftur-Streicheln gekommen bist. Tja, Schafe können halt doch cool sein :)

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    1. jaaa der Urlaub war auch unglaublich nötig... ich wollt gar nicht mehr weg. Kraftur hab ich leider nicht gesehen, der ist auf der grossen Weide. Aber es waren andere zum Reiten da :) ...

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