Donnerstag, 21. Januar 2016

Neues Jahr, neue Pferde

Diesmal zur Abwechslung kein Nachtrag, nein, ein brandaktueller Post! Man glaubt es kaum, ich weiss...

Wie einigen Lesern schon bekannt ist, ist dieses Semester bei mir zweigeteilt. Bis Ostern sind wir in der Schule, lernen unter anderem "Sportpsychologie" und Statistik (der entkommt man einfach nicht, es is zum Auswachsen) und absolvieren den ersten Teil unseres Praktikums. Der besteht darin, 3 Jungpferde einzureiten, von denen wir mit zweien dann zur Prüfung antreten. Zum Glück dürfen wir selbst aussuchen welche das sein werden. Deswegen platzt der Stall aus allen Nähten weil 19 Schüler mal 3 Pferde pro mann eigentlich gar nicht so wenig sind. Unsere Trainingspferde (die älteren) mussten jedenfalls schon in den alten Stall umziehen. Die mir zugeteilten Pferde sieht man auf dem Bild unten und sie heissen (von links) Fjöður ("Feder"), Drottning ("Königin") und Freyr. Freyr und Fjöður sind soweit ganz lieb und brav, Drottning ist eher schwierig und probt mitunter den Aufstand, aber was will man erwarten von einer Königin.



Gyðja
Das schwarze Tier auf dem Einzelbild hört auf den Namen Gyðja und ist mein Trainingspferd. Sie war bereits im Herbst hier im Training, ich habe sie quasi von einem meiner Klassenkollegen übernommen. Meine Aufgabe ist nun ihr den Tölt beizubringen. Also, was heisst beibringen. Tölten kann sie natürlich selbst, aber die Hilfen muss man ihr beibringen. Sie ist sehr lieb und arbeitet eifrig mit, ich mag sie sehr gern.

Kraftur und Rós sind gestern auch endlich eingetroffen. Sie stehen bei einem Bauern weiter draussen im Tal, aber es sind zum Glück nur 10 Minuten mit dem Auto zu fahren. Dort teilen sie sich eine Box, was auch sehr gut funktioniert, sie sind jetzt beste Freunde! Jetzt haben auch endlich beide Hufeisen und den winterlichen Ausritten steht nix mehr im Weg! (wenn das Wetter und der Stundenplan mitspielen, soll das heissen.)


Rós & Kraftur

Dienstag, 12. Januar 2016

Ende 2015

Mein letzter Post ist ja schon länger her (leider), deswegen eine kurze Zusammenfassung von vor Weihnachten. Das Semester ging sehr stressig weiter, aber ich hab es erfolgreich zu Ende gebracht. Alles Prüfungen (von denen ich weiss) sind bestanden, einige sogar mit richtig gutem Erfolg.

Wir haben mit den Jungpferden quasi dort weitergemacht, wo wir aufgehört hatten. Jeder von uns durfte eines behalten und die andern wurden durchgetauscht. Ich habe Krás behalten dürfen (das seltsam gefärbete Tier) und bekam dazu eine andere Stute namens Evrópa. Die mustte dann leider nach 3 Wochen aus gesundheitstechnischen Gründen heimfahren und mein Ersatzpferd hiess tatsächlich Asía! Mit den beiden Damen habe ich dann auch die Prüfungen erfolgreich absolviert.
Mein Trainingspferd wurde auch getauscht, der neue sah fast gleich aus (auch riesengross und schwaz), war aber um Längen einfacher. Eyvindur heisst der Gute. Ein bisschen gestresst war er, aber das hielt sich in Grenzen und wir haben auch ganz gute Noten bekommen.

Eyvindur


Das einzig wirklich interessante, das in dieser Zeit passiert ist (soweit wir mitbekommen haben), war der schwere Sturm um den 7. Dezember. Die geneigten Leser erinnern sich vielleicht an katastrophale Bilder aus Schottland. Island wurde in den Medien eigentlich nicht erwähnt, aber der Sturm hat uns auch voll erwischt. Am schlimmsten war es natürlich im Süden, wo der Sturm auf die Küste getroffen ist. Island ist da ja sehr pragmatisch, es wurden tagelang vorher Warnungen ausgegeben und vorsorglich ab 17 Uhr alle Strassen gesperrt. Das sieht dann so aus wie auf dem obigen Bild.


Öffentliche Verkehrsmittel fuhren auch keine mehr und alle Ämter, Geschäfte, Restaurants und sonstigen Einrichtungen hatten geschlossen. Wir in unserem Tal waren ein wenig geschützt, aber nicht viel. Alle Lehrer sind schon um 3 am Nachmittag gefahren, damit sie auch ganz sicher vor dem Eintreffen des Sturms daheim sind. Wir durften uns nach 5 nicht mehr im Stall aufhalten und alle Türen wurden zugesperrt und verriegelt. Der Orkan selbst traf allerdings nicht vor 21 Uhr ein, obwohl einige der Vorboten (einzelne Windböen) auch nicht schlecht waren. Die waren so stark, dass unsere Jungpferde nicht einmal durchgehen konnten, weil sie nicht vom Fleck kamen. Wir waren nämlich alle ausreiten in der Ruhe vor dem Sturm. Diese Ruhe vor dem Sturm ist übrigens wirklich etwas Unheimliches. Aber der eigentliche Sturm war ein ziemlich einmaliges Erlebnis. Wir haben schon überlegt was wir machen, wenn unsere Fensterscheiben nicht halten... und die sind ganz neu. Zum Glück haben sie gut gehalten und wir hatten nicht einmal Stromausfall. Auch das Internet war die ganze Zeit da. Damit war das Ganze mit der Zeit eher heimelig.
Zum Schluss zeige ich euch noch die Wettervorhersage für besagten Abend. Zur Information: normalerweise ist alles im grünen Bereich. Und bei rosa fang ich normalerweise an zu überlegen ob ich jetzt wirklich unbedingt heute fahren muss.