Sonntag, 19. November 2017

Five-Gait Farm in Washington

Wie ich einigen Lesern schon gesagt habe, ist die Five Gait Farm sozusagen zweigeteilt: Lucy ist auf der Farm in Oregon und kümmert sich um die Trainingspferde, das Einreiten, Berittpferde und Reitstunden. Ihre Eltern besitzen eine Farm in Centerville, Washington, und auf dieser stehen die Jung- und Zuchtpferde, sowie einige alte in Rente geschickte Pferde, deren Besitzer es sich nicht leisten können, sie in Kalifornien zur Ruhe zu setzen (wie alles andere ist auch das dort schweineteuer).
Vor zwei Wochen mussten wir einen Anhänger voll Pferde dort abliefern und Lucy hatte die gute Idee, bei der Gelegenheit gleich ein zusätzliches Auto für uns mitzunehmen ("Ihr seid doch Europäer.. ihr könnt das doch mit der Gangschaltung...? ja, dann muss eine von euch mit, das Ding hierherfahren.."

hinauf!!
Gesagt, getan. Wir haben also um 4:30 in der Früh einen Haufen Pferde verladen, den Rest gefüttert und sind dann los in Richtung Norden, um so hoffentlich der morgendlichen Rush Hour um Salem und Prtland zu umgehen. Das hat auch halbwegs gut funktioniert und in der Morgendämmerung haben wir die Staatsgrenze nach Washington überquert. Weiter ging´s nach Osten in Richtung Centerville, wo die Farm von Lucy´s Eltern auf einer Hochebene liegt. Die Landschaft und das Klima haben sich auf dem Weg dorthin deutlich geändert im Vergleich zu Oregon. Zum einen sah es schon deutlich herbstlicher aus: braun-gelbe Wiesen und bunte Blätter. Zum anderen war es trotz strahlendem Sonnenschein saukalt, besonders auf der Hochebene. Im Winter kann es dort so kalt werden dass die neugeborenen Kälber am Boden festfrieren bevor sie aufstehen können. Ohren und Schwanz frieren anscheinend sowieso oft ab. (Warum man die Kühe nicht etwas später im Jahr kalben lässt oder in einen Stall tut, weiss ich nicht, aber ich bin ja auch kein Experte für Kühe..). Die fluffigen Islandpferde können über solche Probleme nur lachen und fühlen sich pudelwohl. Die Hochebene sieht fast ein bisschen aus wie Island, endlose Weiten und die recht runden Berge sind nicht bewaldet:

Centerville, Mount Adams im Hintergrund


auf dem Heimweg
Dort angekommen haben wir unsere Passagiere ausgeladen und alle verfügbaren Tiere besichtigt (vom Hasen bis zur Kuh), ein wenig gefroren, gegessen und uns dann auf den Rückweg gemacht. Die Pferde in Oregon wollen ja auch gefüttert werden am Abend. Da wir (Giulia und ich) mit dem Jeep ohne Anhänger unterwegs waren, konnten wir eine Abkürzung durch die Berge nehmen, was uns sehr schöne Aussichten geboten hat.

 Das Auto (James Jeep heisst er) ist auch wirklich ganz praktisch, aber wenn man die Kupplung tritt dann kommt man sich vor wie im Fitnessstudio beim Powerlifting... wenn alle Gangschaltautos hier so sind, dann wundert es mich nicht dass die Amis lieber Automatik fahren. Fahren tut er sich ganz gut, man muss allerdings ignorieren dass der Auspuff klingt als würde er demnächst abfallen. Aber es ist toll, einen fahrbaren Untersatz zur Verfügung zu haben!

Roadtrip!

Donnerstag, 9. November 2017

Abstecher nach San Francisco

Im Herbst regnet es hier in Oregon zwar nicht wahnsinnig oft, aber wenn, dann dafür ausgiebig. Stellt euch einen richtigen Wolkenbruch vor... drei Tage am Stück. Ja, das ist ernst gemeint. Wie ihr euch vorstellen könnt, stehen dann die Paddocks unter Wasser, auf den Wiesen rinnen Bäche durch die Gegend und an Ausreiten ist nicht zu denken (wenn dann nur in frommen Wünschen). Zum Glück haben wir hier eine überdachte Reithalle, allerdings kann der starke Regen das Unterrichten schon mal schwierig bzw. unverständlich machen wegen des Lärms... Hagel und Gewitter gibts dazwischen, damits nicht fad wird. (Ich hoffe unser Nachbar hatte seine Weintrauben schon geerntet...)

die Freiheitsstatue!
Letztes Wochenende war also wieder mal von Freitag bis einschliesslich Montag Regen angesagt und da das mein freies Wochenende war, hab ich mir ein Flugticket in brennende Kalifornien geleistet, Rauch oder nicht Rauch. Ich hatte Glück, denn am Donnerstag vor meiner Abreise hat es auch dort ein paar Stunden lang geschüttet. Darauf haben alle Bewohner schon sehnlichst gewartet und alle Feuer (ihr habt das vielleicht in den Medie mitbekommen..) waren danach zwar nicht gelöscht, aber unter Kontrolle. Darum war auch gar kein Rauch in der Bay Area, was wiederum meinen Kopf sehr gefreut hat. Beim Flug von Portland nach San Francisco hab ich allerdings einen Eindruck davon bekommen, wie die Feuer hier gewütet haben... ganz schön viel verbrannte Erde!

Ziel meines Besuchs waren natürlich Tina und Eddie, wenn man sich schon ausnahmsweise am selben Kontinent (sogar an derselben Küste!) befindet, dann sollte man sich auch treffen. Letzerer war auf einer Konferenz in Deutschland und ist erst Samstag Abend zu uns gestossen. Das hat aber gar nicht so schlecht gepasst, denn Tina und ich waren am Samstag ganz mädchenhaft shoppen. Wenn der Dollar schon so niedrig ist, dann muss man das auch ausnutzen. Abgesehen davon habe ich zuwenig warme Sachen mitgenommen... also Pferdesachen schon, aber man braucht ja auch Kleidung die nicht nach Pferd riecht. Für die Zivilisation.

Hier konnte man sich einen Smoothie ertreten!
Sonntags haben wir alle gründlich verschlafen und erst um 12 Uhr mittags aufgestanden. Eddie hatte den Jetlag als Entschuldigung, Tina und ich dagegen wollten einfach nicht aufwachen. Nach dem verspäteten Frühstück waren wir auf einer Science Fair. Das ist eine Art Markt/Festival auf dem Leute ihre Erfindungen präsentieren können. Das ganze war eher auf Familien ausgelegt, daher viel zum mitmachen, vor allem für Kinder. Thematisch war für jeden was dabei, manches nützlicher als anderes... aber Hauptsache, alle haben ihren Spass! Vom seifenblasenden Roboter über Lego, bionische Arme, Anime, Einhorn basteln, Raketen mit Druckluft in die Luft schiessen und jede Menge Essen war alles abgedeckt.

ein Ananas-Tretbo... äh Auto (?!)
Am Abend wurde dann Brett gespielt. Jeder der mich kennt weiss ja dass das nicht so meine Lieblingsbeschäftigung ist, da ich ständig verliere, aber da hab ich tatsächlich gewonnen, jahaa! Ich nehm mal an, das kommt von der Ähnlichkeit zu den Strategie Computerspielen. Aber egal, Hauptsache gewonnen! Hurra! Das Spiel heisst übrigens Castles of Burgundy, falls es wen interessiert. Ich nehm allerdings an, dass Spiele die sogar ich gewinnen kann, keine grosse Herausforderung für passionierte Spieler bieten können.


Samstag, 28. Oktober 2017

Trail Rides

Islandpferde werden in den USA immer populärer, soviel ist sicher. Die meisten potentiellen Käufer haben aber kein Interesse an Turnieren oder so, sondern haben von dem gutmütigen Temperament und dem bequemen Tölt gehört und wollen also ein braves Ausrittpferd haben. Ausserdem ist es hier recht beliebt an freien Tagen die Pferde einfach in den Hänger zu packen und irgendwohin zu fahren (Strand, Berge etc.) und zur Abwechslung mal dort zu reiten. Daher müssen wir hier als Trainer die Pferde auch an solche Dinge gewöhnen und deswegen machen wir öfters genau das.

Rauf rauf rauf...

endlich oben!
Unter anderem waren wir gestern am Mount Pisgah. Das ist ein beliebtes kleines Wandergebiet, etwa 40 Minuten entfernt. Reiten ist dort zwar nicht auf allen Wegen erlaubt, aber doch auf einigen. Die Leute sind auch alle sehr freundlich, weichen aus wenn Pferde kommen und bisher hab ich auch noch keine freilaufenden Hunde gesehen. Sehr angenehm. Natürlich sind wir auch höflich: grüssen freundlich und reiten nur im Schritt an Fussgängern vorbei.
Es schadet nicht wenn schönstes Herbstwetter herrscht und die Temperaturen nicht zu niedrig. Das finden wir zumindest, die um diese Jahreszeit mittlerweile doch schon recht fluffigen Islandpferde sehen das etwas anders. Vor allem für unsere Jungpferde wird das dann doch relativ schnell anstrengend. Damit sie nicht zu sehr schwitzen, werden sie teilweise geschoren. Die Haare wachsen relativ schnell nach, aber es verschafft zumindest ein bisschen Kühlung.
Oben am Berg wurde eine kleine Pause eingelegt und die Aussicht bzw. das grüne Gras genossen. Beim Hinunterreiten haben wir uns einmal verirrt, aber sind dann doch sicher bei unserem Hänger angelangt.

...und wieder runter.


Alle Trailrides bisher habe ich mit einem eher jungen Pferd absolviert und er macht sich prächtig. Er ermüdet zwar noch sehr schnell, der Arme, aber er ist hochmotiviert sich nicht abhängen zu lassen. Und das obwohl er das kleineste Islandpferd am Hof ist. Ein ganz Braver also:

Minja und ich

Sonntag, 15. Oktober 2017

Ausflug nach Florence und Umgebung

Nach zwei Wochen Pferdetraining auf der Farm hier hat Lucy mir gemeint, dass ich am Wochenende ihr Auto ausborgen könnte um mir die Gegend ein wenig anzuschauen. Dieses Angebot hab ich natürlich gerne angenommen und bin mit der Giulia (der holländischen Praktikantin) und Perry the Prius (so heisst das Auto) an die Pazifikküste gefahren. Der nächste von uns aus erreichbare Ort dort ist das Städtchen Florence. Die Städte hier sind sich hier meiner Meinung nach alle recht ähnlich, keine hohen Gebäude und haben etwas von Provinz. Kein Wunder, nach US Massstäben sind wir hier auch völlig in der Pampa. Aber das bin ich ja gewohnt. Hier kann man die nächsten Nachbarn nicht nur sehen, sondern auch hören, stellt euch vor! Nicht immer von Vorteil..

Heceta Beach

Am Strand angekommen war es trotz Sonne ein wenig neblig. Das ist, wie ich höre, keine Seltenheit hier und die Leute finden den Nebel deutlich besser als den Rauch. Den gibts hier nämlich auch, verursacht von den Buschfeuern. Trotz der Sonne war es aber auch saukalt, sobald wir den Schutz der Dünen verlassen hatten. Deswegen hat unser Strandspaziergang auch nicht länger als eine halbe Stunde gedauert.
Der Strand von Florence ist eine Art Naherholungsgebiet und man sieht viele Familien, Hunde und auf einem Abschnitt darf man sogar reiten! Man muss allerdings aufpassen auf die sogenannten "sneaker waves", das sind Wellen die einzeln alle paar Minuten daherkommen und viel weiter an den Strand reichen als alle anderen (positive Interferenz, schätze ich mal). Ins Meer ziehen würden sie einen nicht, aber nass wird man schon. Zumindest dann, wenn man wie einige der Spaziergeher dort gewisse Ähnlichkeiten mit im Meer lebenden Säugetieren aufweist und deswegen die Fortbewegungsgeschwindigkeit an Land eher eingeschränkt ist...

Florence
Seelöwenhöhle ohne Seelöwen
 Florence selbst liegt an einer Flussmündung und eine beinahe-Uferpromenade lädt zum Essen, Shoppen und Flanieren ein. Leider hatten wir dort nicht allzuviel Zeit, denn wir wollten noch die Seelöwen anschauen. 18 Kilometer weiter gibt es nämlich eine Höhle an der Küste in der sich je nach Jahreszeit Seelöwen aufhalten. Bei unserem Glück waren natürlich grade keine da, aber die Höhle an sich ist auch sehr beeindruckend, der Eintrittspreis verbilligt, der Aussichtspunkt auf den nächsten Leuchtturm leicht erreichbar und der Giftshop voller Ramsch und Kitsch. Alles in allem also auch ohne (lebendige) Seelöwen ein Erfolg. Es ist mir allerdings später doch gelungen mich an drei Seelöwen heranzupirschen ohne sie zu verschrecken (gaaanz laaangsam und vorsichtig) und ein Foto zu machen! Dieses will ich auch nicht vorenthalten, bitte sehr:


Mittwoch, 4. Oktober 2017

Grüsse aus Oregon!

Minja vor der Farm
Eigentlich wäre es an der Zeit den Blog temporär umzubenennen, denn ich schreibe heute nicht von Island aus, sondern aus den USA! Die meisten Leser wissen das ja eh schon, ich bin bis Mitte Dezember im Amiland. Genauer gesagt im Bundesstaat Oregon auf der Five Gait Farm, etwa 20 Minuten von der Stadt Eugene entfernt. Der Name deutet schon an, dass es sich hier auch um Islandpferde handelt... Die Farm gehört einer Trainerin namens Lucy (und ihren Eltern) und im Moment sind hier etwa 40 Pferde untergebracht. Zusätzlich zu Lucy wohnen hier auch noch ihre beste Freundin Elizabeth und Giulia, eine holländische Praktikantin.
Ausserdem gibt es hier 6 Katzen (2 davon vom Vorbesitzer des Hofes geerbt) und 8 Hunde. Bis auf einen allesamt Islandspitze (6 davon gehören Lucy, 2 Elizabeth), aber der nicht-Islandspitz sieht auch wie einer aus, passt sich also gut an. Hin und wieder gibt es überzählige Hunde aller Rassen, Grössen und Farben, da Lucy zusätzlich zu Beritt, Reitstunden und Training auch noch eine Art Hundehotel betreibt. Dementsprechend gibt es ein extra Wohnzimmer für die Hunde:

Der Hunderaum

Die meisten der 40 Pferde werden nicht geritten, da es sich um Stuten, Fohlen und Jungpferde handelt. Die Anzahl der Trainingspferde 15-20. Da Elizabeth auch Pferde trainiert, sind die Arbeitstage zu viert eher kurz, verglichen mit Island. Die Pferde sind für USA Verhältnisse sehr gut und die Herangehensweise an die ganze Sache recht isländisch. Das ist sehr angenehm, die Pferde werden nicht verhätschelt und auch ordentlich gefordert. Ausserdem gibt es zwei Einsteller, die fast jeden Tag die Woche zu ihren Pferden kommen.

Blick in den Garten in der Früh

Das Wetter hier ist bisher ganz in Ordnung. In der ersten Woche war es noch ordentlich heiss, bis zu 30 Grad! Mittlerweile kühlt es über Nacht ziemlich ab und in der Früh ist es oft neblig und wirklich frisch. Sobald allerdings die Sonne heraussen ist (und bleibt), steigt das Thermometer stetig und ab 11 Uhr vormittags wirds für die Pferde (die natürlich schon Winterfell haben) richtig heiss beim draussen arbeiten. Deswegen werden die meisten auf die eine oder andere Art geschoren, vor allem jene die den Winter über im Training bleiben sollen oder für die Reitstunden zuständig sind.
Der Jetlag hat mir vor allem in der ersten Woche ein wenig zu schaffen gemacht, aber ich hab das Gefühl, dass das beim Heimkommen noch schlimmer wird... länger aufbleiben kann ich ja gut, aber früher schlafen gehen... hm. Immerhin hab ich in dieser Woche dann schöne Sonnenaufgänge zu sehen bekommen. Mit einem hübschen Bildchen eben davon verabschiede ich mich jetzt mal fürs erste.


See ya!

Sonntag, 24. September 2017

Urlaub IV - Myvatnsveit und Húsavík

An alle die glauben, ich mache nur Urlaub dieser Tage... es stimmt.

Herbstfarben in Dimmu Borgir
Der vorläufig letzte Teil des heurigen Urlaubs hat in Island stattgefunden. Mit einigen Jahren Vorlaufzeit hat es auch die Michi mitsamt ihrem Freund Bernhard nach Island geschafft, juhu! Entgegen aller Erwartungen ist sie auch nicht sofort erfroren, denn das Wetter war wider Erwarten für die Dauer des gesamten Urlaubs sehr gut. Ein bisschen Regen hier und da, aber ansonsten windstill (sogar in Sveinsstaðir!!) und bis zu 18 Grad! Und das im September, man glaubt es kaum...
Den Süden und Snæfellsnes haben sich die beiden allein angeschaut, dann gings in den Norden zu mir und dann weiter zum Myvatn. Da hab ich mich dann gleich hintendran gehängt und so Island mal wieder aus der Touristenperspektive zu sehen bekommen. Ich sage ja allen immer, dass der Sommer die beste Reisezeit ist, aber ich muss sagen, der Herbst ist (bei gutem Wetter!) auch nicht zu verachten! Die schwarzen Berge lassen die bunten Farben der Blätter noch kräftiger erscheinen.

Die Kochtöpfe des Teufels
Allerdings hab ich nur so gestaunt, was die Menge der Touristen angeht. Die hat sich in den letzten paar Jahren wirklich mehr als verdoppelt. Und die beiden waren noch so zufrieden, wie "wenig" Leute hier im Norden waren verglichen mit dem Süden. Nicht zu fassen. Ich fahr nur noch im Winter nach Süden, habe ich beschlossen...

Dettifoss

Wir haben die üblichen Sehenswürdigkeiten abgegrast: Góðafoss, Myvatn, die Schwefelfelder, das Myvatn Nature Bath und Dimmu Borgir. Neu für mich hingegen waren: Ásbyrgi und Dettifoss, soweit nach Osten habe ich es noch nie geschafft. Die Strasse beim Dettifoss ist ziemlich abenteuerlich, aber wir haben überlebt (das Auto auch). Als Abschluss wurde auch whale gewatched. Das Wetter war wieder einmal traumhaft und die Buckelwale haben sich auch brav anschauen lassen.
Den nächsten Post gibts dann voraussichtlich schon von einem anderen Kontinent, wenn alles gut geht...

Dienstag, 19. September 2017

Urlaub III - Österreich

Weil ich schon so geübt bin in den Urlaubsposts (und auch, weil zwischen den Urlauben in Island nix Spannendes passiert ist...) gibts gleich noch einen. Dieses Jahr habe ich mich schon am 23. August nach Österreich aufgemacht. Für meine Verhältnisse ist das ja relativ früh, aber Verena und Sascha haben sich am letzten August Wochenende das Ja-Wort gegeben. Diese Pfadihochzeit konnte ich natürlich nicht auslassen.
Auf der Hochzeit von Verena & Sascha
Gefeiert wurde in kleiner, aber feiner Runde in Schloss Gamlitz, mit standesgemässer Trauung im Weinkeller und Einmarsch der Braut zur Titelmusik der Serie "Game of Thrones". Mit der bekanntesten Hochzeit dieser Serie hatte diese Feier allerdings bei Weitem nichts zu tun... ist wohl auch besser so. Es gab gutes Essen, eine strahlende Braut, lustige Spiele und selbstverständlich auch eine Abordnung der Pfadfindergruppen Graz 12 (Verena) und Graz 5 (Sascha), die zum Spalier stehen gekommen waren. Dank der hohen Temperaturen konnte auch bis in die frühen Morgenstunden draussen zusammengesessen und gemütlich getratscht werden. Am Tag danach wurde noch zum Brunch geladen, nach welchem sich die Gäste dann langsam wieder in Richtung Graz bzw. Oberösterreich verabschiedeten. Offizielle Fotos gibt es noch nicht, aber ich habe so lang gequengelt herumgefragt bis jemand ein Foto von mir und der Braut mit meinem Handy gemacht hat. Ich schau zwar nicht besonders aus (es hatte 33 Grad!!) aber man soll ja eh nicht schöner sein als die Braut.

Da die für Ende August ungewöhnlich heissen Temperaturen leider angehalten haben, habe ich die Woche darauf mit Nichtstun und Weintrauben essen im kühlen Haus in Graz verbracht. Zusätzlich waren die meisten meiner Freunde auch noch auf Urlaub. Als es endlich kühler wurde und man wieder daran denken konnte sich zu bewegen OHNE den Hitzetod zu sterben, haben wir das dann auch ordentlich genützt.

auf der Aflenzer Bürgeralm
Zuerst ein Ausflug ins Hochschwab-Gebiet: von der schönen Aflenzer Bürgeralm ging es hinein ins Hochschwabmassiv auf den Kampl. Das Wetter war sehr schön, die Aussichten grandios und die Tour länger als gedacht.


am Rappold

In der gleichen Woche ging es noch auf den Rappoldkogel, wo das Wetter leider nicht ganz so strahlend schön, aber doch ausreichend gut war für die "wilde" Kletterei.

Mama und Papa geniessen die Aussicht

in der Wachau
Dann hat sich mein Österreich Urlaub auch schon dem Ende zugeneigt und es wurde beschlossen, die verbleibenden Tage in Wien zu verbringen. Dort haben wir dann mit Eli und Gabriel einen schönen Ausflug in die Wachau unternommen und siehe da: Niederösterreich ist doch nicht nur flach. Sogar ausserordentlich steil mitunter. Nach einen kleinen Aufstieg (mit Marschmusikbeschallung aus dem Ort) durch den Klettergarten, wo sich Eli und Gabriel bestens auskennen, gelangten wir zur Ruine Dürnstein. Vor dort aus ging es weiter zu einer kleinen Warte, auf die wir sogar auch noch hinaufgehen konnten. Die Holzwurmlöcher, die wir erst oben entdeckt haben, sorgten für Spannung beim Runtergehen. Dann ging es über einen gut gesicherten Steig wieder nach Dürnstein. Nach einem guten Essen und Kaffe konnten wir dann auch gestärkt den Heimweg antreten.

Wie immer ist die Rückkehr nach Island leicht und schwierig zugleich: einerseits ist es schwierig, wieder aus Östereich wegzugehen, andererseits freue ich mich auch schon immer auf Island und wegen beidem hat man ein schlechtes Gewissen. Es tut mir auch leid dass ich nicht alle treffen konnte, die ich treffen wollte. Aber Weihnachten ist ja nicht mehr fern. (Ich weiss grad nicht ob das eine Drohung oder ein Versprechen sein soll...)

liebe Grüsse!