Donnerstag, 3. Oktober 2013

Abenteuer Busfahren

Ich habs ja gewusst. Diese Reise hat bisher zu gut funktioniert. Damit war es heute vorbei:
Nach einem schönen Abend, gutem Essen und einer eher kurzen Nacht in Sveinsstaðir, waren Inga Sóley und der kleine Magnús so nett, mich mit dem Auto an die Strasse zu fahren und auch dort zu warten, sodass ich nicht im Regen stehen musste. Das war auch gut so, dann der Bus aus Reykjavík kam so spät, dass wir schon in Blönduós angerufen hatten um zu fragen ob wir ihn nicht schon verpasst hätten. Als er dann verspätet kam, musste natürlich alles schnell gehen und in der Hektik habe ich meine Geldtasche (mit dem Fahrschein) in Inga Sóleys Auto vergessen. Aufgrund der Verspätung wartete der Bus auch nicht wie sonst 20 Minuten in Blönduós, wohin mir die liebe Inga Sóley ja prompt nachgefahren wäre.

So weit, so schlecht. Nun wäre aber Ísland nicht Ísland, wenn es nicht für alles eine Lösung gäbe: Zufälligerweise war die Busfahrerin dieselbe, die mich am Tag davor von Reykjavík nach Borgarnes (dort gabs dann einen Fahrerwechsel) gefahren hat, und mit ihr hatte ich lang und breit diskutiert, wieviele Zonen es bis ins Vatnsdalur denn nun eigentlich sind. Dadurch hat sie sich erinnert, dass ich schon in Reykjavík für die ganze Strecke nach Akureyri bezahlt hatte und hat mich trotzdem mitgenommen.

Ausgemacht war ja, dass ich in Akureyri abgeholt werde. Als ich nach 2 Stunden dösen dann doch einmal mein Handy herausgekramt habe und ganze 7 !!! verpasste Anrufe von Ninni (meiner zukünftigen Arbeitskollegin) drauf hatte, ist mir gleich gedämmert, dass das vermutlich nicht der Fall sein wird. Ich rufe sie also gleich zurück und erfahre etwas über einen verrückten stressigen Tag, und dass ich bitte den Bus, der dort an derselben Haltestelle schon wartet, nehmen soll bis zur Abzweigung nach Húsavík, wo ich dann abgeholt werde.

Klingt ja ganz einfach, oder?
Tatsächlich stand dann auch nur ein Bus mit der Aufschrift "Mývatn-Egilsstaðir" dort. Ich gehe also hin und frage den Fahrer (erst auf isländisch, dann auf englisch) ob er bis dorthin fährt. Aber auch auf wiederholte Anfrage und die Betonung darauf, dass ich ja gar nicht direkt nach Húsavík sondern nur in diese Richtung muss, bekomme ich nur verneinende Antwort. Also fährt der Bus ohne mich. Ich telefoniere wieder mit Ninni, die mir bestätigt, dass das der richtige Bus gewesen wäre. Tja.

Jetzt sitze ich also in Akureyri im 1862 nordic bistro und warte auf den Bus nach Húsavík (tatsächlich fährt heute abend noch einer), der mich dann immerhin mehr oder weniger vor der Haustür in Torfunes abliefern wird.

Muffin und Kaffi im 1862 nordic bistro
Die versprochenen Herbstfotos kann ich leider immer noch nicht posten, weil ich Ei natürlich vergessen habe, den Kameraakku über Nacht aufzuladen. Und mein Handy aus dem (gefühlten) Jahre Schnee hats kameratechnisch noch nicht so drauf. Da bin ich schon froh, dass man nach drei Anläufen die bunten Smarties auf meinem Muffin erkennen kann. Und mein schönes Pferdchen-Notizbuch.

Ich hoffe dass die weitere Reise pannenlos verlaufen wird. Geld hab ich ja genug (erstaunlich, wieviel sich in diversen Hosen- und Jackentaschen so ansammelt) und ich werde mich bemühen den Bus nicht zu verpassen.

2 Kommentare:

  1. Wow, das Bistro schaut ja super aus - so einen Muffin hätt ich jetzt auch gern! Ich stell mir Island ja immer ganz anders vor, als es Deine Bilder zeigen. So irgendwie eine riesige Steppe mit einer Straße durch und einem Haus an jeder Kreuzung. Irgendwann muss ich da wirklich mal rauf und mir das selber anschauen...

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  2. Das Bistro ist wirklich sehr nett, schlicht und modern. Passt zu dem Gebäude: das Konzerthaus Hof in Akureyri. Und der Muffin war auch sehr gut.

    Naja der Verglich mit der Steppe passt einerseits (Gras überall, teilweise auch recht hoch), aber andererseits auch gar nicht, weil ja überall Berge sind...

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